Page 95 - Mühle Katalog Juwelier Faatz
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Dritte Generation: Zweite Generation:
Hans Mühle Paul, Max und Alfred Mühle
Wie viele andere Glashütter Unternehmen wurde der Familienbetrieb 1945 enteignet und Für die Präzision und Qualität ihrer Messinstrumente
demontiert. Die Enteignung des über 75 Jahre erfolgreich arbeitenden Betriebs war ein schwerer sind unsere Vor fahren schon früh ausgezeichnet
Schlag für unsere Familie. In seiner bisherigen Form wurde er komplett zerschlagen und in worden. Auf einer Ausstellung in Dresden erhielten sie
Teilen unter dem Namen „Messtechnik Glashütte“ an die Zeiss-Werke Jena angegliedert. von der Stadt zum Beispiel die „Goldene Medaille“ des Jahres 1896.
Der dritten Generation ist es dabei zu verdanken, dass der Name „Mühle“ weiterhin mit dem Dank des guten Rufs konnten sie die Fertigung von Mess instrumenten auf ein neues Gebiet
präzisen Messen in Verbindung blieb. Hans Mühle gründete noch im Dezember 1945 ein neues ausweiten. Und so stattete „R. Mühle & Sohn“ in den Jahrzehnten nach 1920 berühmte
Unter nehmen, das sich später zum alleinigen Hersteller von Zeigerwerken für Druck- und Automobilmarken wie Horch, Maybach und DKW mit Autouhren, Geschwindigkeits- und
Temperaturmessgeräte in Ostdeutschland entwickelte. Innerhalb von wenigen Jahren wuchs Drehzahlmessern aus. Darüber hinaus wurden auch Räder und Triebe sowie Zähl- und Uhrwerke
die Anzahl der Mitarbeiter dabei von drei auf die stolze Zahl von 60 an. für technische und wissenschaftliche Zwecke bei Mühle in Glashütte gefertigt.
Hans Mühle wurde 1903 als Sohn von Paul und Elisabeth Mühle geboren und hatte nach seinem Auf diese Weise gelang es den Söhnen Robert Mühles – Paul, Alfred und Max Mühle – das
Studium zunächst als Betriebsingenieur gearbeitet. Dass ihm die Leidenschaft für das präzise Unternehmen erfolgreich weiterzuführen. Erst die Wirren nach dem Zweiten Weltkrieg setzten
Messen bereits mit in die Wiege gelegt wurde, dafür sorgte auch seine engere Verwandt schaft. dieser Erfolgsge schichte ein Ende.
Denn seine Mutter war eine geborene Stübner und stammte damit aus einer Familie, die sich
mit Chronometern zur Taktung von Leuchtfeuern einen Namen gemacht hatte. Als Hans Mühle
1970 starb, übernahm sein Sohn Hans-Jürgen Mühle den väterlichen Betrieb, der sich trotz der
politischen Umstände in Ostdeutschland in Privatbesitz befand.
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